Dienstag, 12. Dezember 2017

Der Mutterschutz und die freie Zeit

"Wie ist es eigentlich so für dich, denn du machst ja den ganzen Tag eigentlich gar nichts.."

Als ich diese Aussage das erste Mal gehört habe, musste ich tatsächlich schlucken und konnte gar nicht richtig antworten.
Ich glaube viel Außenstehende denken, wenn man im Mutterschutz ist, schläft man bis Mittag, guckt den ganzen Tag Serien und YouTube, isst Tiefkühlpizza, shoppt online/geht shoppen und geht erst mitten in der Nacht schlafen.
FAIL

Gerade wenn der Mutterschutz (in der Regel 6 Wochen vor Geburtstermin) beginnt, hat man in meinen Augen kaum zeit sich zu akklimatisieren bevor das Baby kommt. Es gibt ja doch noch einige Sachen zu tun, man möchte etwas Abstand zum Job gewinnen und oft kommen die Babys ja auch früher.
Viele von uns haben aber auch noch Resturlaub bevor der Mutterschutz beginnt, sind freigestellt von Anfang an oder sind sogar krankgeschrieben.

Für alle die jetzt erst am Anfang ihrer Schwangerschaft stehen, habe ich nun mal ein paar Sachen zusammengefasst, die hilfreich sind, damit euch nicht langweilig wird ab dem Zeitpunkt wo ihr zuhause seid. Gerade wenn das Wetter nicht besonders ist, sitzt man doch oft daheim und fragt sich was man noch machen soll mit der ganzen Zeit:

Tagesplanung
Anfangs habe ich es total genossen auszuschlafen und keinen Wecker klingeln zu lassen. Ich habe die erste Woche meiner freien Zeit wirklich in den Tag hinein gelebt und das war wirklich toll.
Allerdings finde ich, dass das mit der Zeit wirklich alles durcheinander bringt. Irgendwie braucht man doch einen gewissen Tagesablauf. Mein Tipp: Wecker stellen (muss ja auch nicht übertrieben früh sein) und auch Mahlzeiten einhalten, damit wenigstens hier ein kleiner Ablauf drinnen ist.
Gut ist es auch, sich zu überlegen, was man die Tage so anstellen will und was man vor hat. Plant das alles ruhig im Voraus. Natürlich wird es Tage geben wo man sich nicht besonders gut fühlt und evtl. mal nicht das macht was geplant ist, aber man hat immer was zu tun.
Genauso gut ist es zu planen was man über die Woche verteilt so essen will. Rückblickend muss ich sagen dass ich das wirklich hätte tun sollen, denn wirklich jeden Tag habe ich mir die Frage gestellt was ich nur heute wieder kochen soll.

Hobby
Für alle die, die wirklich von Anfang an daheim sind und nicht arbeiten dürfen ist es jetzt an der Zeit sich ein Hobby zu suchen. Sei es ein Verein oder etwas was man wenigstens 1x die Woche macht. Wer schon regelmäßig irgendwas ausübt - perfekt.
Ob Sport, Häkeln, spazieren gehen, schwimmen oder eine Art "Stammtisch" man hat dieses regelmäßige und kommt aus diesem Trott nicht so schnell raus.
Wer gerne liest, sollten nochmal richtig loslegen und lesen.
Tipp: Ich persönlich würde lieber einen Geburtsvorbereitungskurs machen, der über mehrere Wochen geht und nicht nur an einem Wochenende stattfindet. Warum? Erstmal hat man 1x die Woche einen Anlaufpunkt und man lernt werdende Mamis besser kennen.

Anträge
Ich empfehle alle Anträge vor der Geburt des Babys auszufüllen bzw. vorzubereiten. Ich habe mehrere Tage mit allem zugebracht und war über den Tipp wirklich dankbar, denn nach der Geburt hat man dafür wirklich keine Zeit und vor allem keine Nerven. Ich will gar nicht wissen wie hoch mein Puls war als ich mich darum gekümmert habe - diese ganzen Geschichten sind auch nicht in einer Stunde gegessen.
Informiert euch bei eurer Krankenkasse - seid ihr nicht verheiratet, dann macht euch Gedanken über die Vaterschaft und das Sorgerecht - füllt schonmal den Kindergeldantrag aus - und fangt schonmal an euch mit dem Antrag für das Elterngeld auseinanderzusetzen, denn ich sage euch der hat es wirklich in sich.
Ich habe mit ToDo Listen gemacht. Auch für alles was ich nach der Geburt noch machen muss. Denn wenn eine Bestätigung von A fehlt, kannst du B nicht wegschicken.

Besuche/Urlaub
Falls ihr weiter entfernt von eurer Familie wohnt, dann empfehle ich definitiv einen Besuch nochmal allein - quasi ein Heimaturlaub. Nach der Geburt wird alles anders sein. Deine Eltern sind dann Großeltern und interessieren sich wahrscheinlich mehr für den Enkel als die Tochter :)
Genauso wichtig ist es Freunde nochmal zu besuchen und Sachen mit ihnen zu unternehmen. Shoppen, Frühstücken, Kaffeetrinken oder einfach zusammen sein.
Genauso sieht es mit Urlaub aus - also in den Urlaub fahren/fliegen. Ein letztes Mal allein mit dem Partner darf da ruhig nochmal drin sein.

Haushalt
Dieses Thema habe ich völlig unterschätzt! Ja mein Gott putzen ist ja nun keine große Sache. Hochschwanger schon. Zum einen ist man nicht mehr so beweglich und zum anderen braucht man ständig Verschnaufpausen. Was ich damit sagen will: Das was du normalerweise in 1 Stunde gemacht hast, kann zur Tagesaufgabe werden und ehe du dich versiehst fängst du wieder von vorne an. Achtung hier bloß nicht überanstrengen.

weitere Tipps
*Koche vor und friere ein. Ich finde diesen Tipp Gold wert. Denn niemand weiß was kommt wenn das Baby da ist und ob du Zeit für irgendwas hast. So kannst du dich um's Baby kümmern und taust einfach dein Lieblingsessen auf und hast auch was Vernünftiges gegessen.
*Versuche 1x pro Tag die Wohnung zu verlassen. Frische Luft tut jedem gut auch wenn es kalt ist. Selbst wenn du nur kurz zum einkaufen gehst oder einmal kurz um den Block, aber so bleibst du in Bewegung.
*Sport - wenn du ein sportlicher Typ bist, dann änder das in der Schwangerschaft auch nicht, denn das macht es dir zum Ende hin nur einfacher. Jemand der unsportlich ist wie ich hat dann auch Probleme beim Spazierengehen und Treppensteigen und das ist blöd. Ich denke wenn man regelmäßig etwas Sport macht, ist es vielleicht auch für die Geburt einfacher. Wenn du aber die Sport gemacht hast, dann bringt es auch nichts in der 34. SSW noch damit anzufangen.
*Informiere dich über die Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach. Zu viele Infos und Gedanken sind wirklich nicht gut und verunsichern einen nur. ABER es kann nicht schaden zu wissen, wie eine Geburt abläuft und das eine PDA nicht über Bauch gelegt wird (das ist kein Witz - habe ich alles gehört).
*Nimm dir auch unbedingt Zeit für dich. Gehe in die Badewanne, kauf dir was Schönes und tu dir auch mal was Gutes!
*Bereite alles vor, was DIR wichtig ist. Wenn alle um dich rum sagen, dass du auf keinen Fall dies und jenes brauchst, du aber anders darüber denkst, dann hol es dir! Es ist dein Baby, deine Schwangerschaft.
*Mach ein Babybauchshooting - mit oder ohne Partner, ganz egal. Aber diese Erinnerung muss doch festgehalten werden oder?

Wahrscheinlich gibt es noch soooo viele andere Sachen, aber ich denke das sprengt den Rahmen.
Wenn ihr noch mehr Tipps haben wollt oder einen Tipp zu einem ganz bestimmten Thema, dann lasst es mich gern wissen.

eure
rinimunich









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